Wasser entkalken: So funktioniert es in wenigen Schritten!

Warum muss man Wasser entkalken?

Sehr hartes Wasser ist oft die Ursache für Verkalkungen von Haushaltsgeräten oder Kalkablagerungen an Bad- und Küchenarmaturen. Doch kalkfreies Wasser macht auch geschmacklich einen großen Unterschied.

Wenn Sie gerne Tee oder Kaffee trinken, sollten Sie entkalktes Wasser verwenden. Die Qualität von entkalktem Wasser ist deutlich höher und geschmackvoller. Kaffeevollautomaten besitzen oft einen Wasserfilter für Kalk, Wasserkocher und Kaffeemaschinen hingegen nicht. Durch Kalkablagerungen kann sich die Lebensdauer der Haushaltsgeräte deutlich verkürzen. Aus diesem Grund sollten Sie regelmäßig kalkhaltiges Wasser entkalken.

Kalkhaltiges Wasser ist aber nicht nur Geschmackssache, es kann auch der Haut und den Haaren schaden. Hartes Wasser fördert Hauterkrankungen und lässt die Haut schnell austrocknen. Gleiches gilt für die Haare, sie können durch kalkhaltiges Wasser austrocknen und verlieren an Elastizität. Kalkablagerungen bieten zudem einen Nährboden für Bakterien und andere unerwünschte Mikroorganismen.

Diese Vorteile bietet entkalktes Wasser:

  • Schutz und längere Lebensdauer für Haushaltsgeräte
  • Hochwertigere Qualität des Leitungswassers
  • Natürlicher Geschmack von Kaffee und Tee
  • Weiches Wasser reduziert den Verbrauch von Waschmittel, Shampoo, Spülmittel
  • Kalkarmes Wasser tut Ihren Pflanzen gut

Kann Wasser schlecht werden?

Wasser enthält weder Eiweiße noch Zucker, es kann daher auch nicht schimmeln oder verderben. Mineralwasserflaschen werden zwar mit einem Mindesthaltbarkeitsdatum versehen, bei luftdichtem Verschluss passiert jedoch nichts. Die Haltbarkeit von Wasser ist im Grunde unbegrenzt.

Anders sieht es bei bereits geöffneten Flaschen aus. Diese kamen bereits in Kontakt mit Luft und sind nicht so lange haltbar. Der Geschmack des Wassers wird schal und sauer. Dies wird besonders bei Wasser in Plastikflaschen deutlich. Des Weiteren erhalten PET-Flaschen hormonähnliche Substanzen. Greifen Sie daher besser zu Leitungswasser oder Mineralwasser aus Glasflaschen.

Wann muss man Wasser entkalken?

Wenn Sie in einer Gegend leben, in der das Leitungswasser einen geringen Härtegrad aufweist, ist eine Entkalkung des Wassers meist nicht notwendig. Bei hartem Wasser hingegen schon.

Mit einem Wasserfilter können Sie Ihr Wasser enthärten. Wasser entkalken ist vor allem bei hohen Härtegraden wichtig. Doch spätestens dann, wenn Kalkablagerungen entstehen und für Schaden sorgen, ist eine Entkalkung des Wassers unumgänglich. Daher sollten Sie sehr kalkhaltiges Wasser möglichst entkalken, bevor die Kalkablagerungen Wasserkocher und Kaffeemaschinen schädigen. So vermeiden Sie, dass der Kalk Heizstäbe beschädigt, und Rohrleitung verstopfen.

Wasser entkalken für Pflanzen

Auch Pflanzen reagieren empfindlich auf hartes Wasser, daher sollten Sie auch das Gießwasser entkalken. Gießen Sie Ihre Pflanzen entweder mit Regenwasser oder entkalktem Wasser.

Wie kann man die Wasserhärte bestimmen?

Die Wasserhärte beschreibt die Konzentration von Calcium- und Magnesium-Ionen im Wasser. Man spricht von weichen, mittleren und harten Härtebereichen. Die optimale Wasserhärte liegt zwischen 1,5 bis 2,5 Millimol Calciumcarbonat je Liter. Oft liest man auch die früheren Härtekategorien nach °dH, dem Grad deutscher Härte.

Die Unterteilung der Wasserhärte sieht wie folgt aus:

  • Weicher Härtegrad: < 1,5 Millimol Calciumcarbonat je Liter (< 8,4°dH)
  • Mittlerer Härtegrad: 1,5 bis 2,5 Millimol Calciumcarbonat je Liter (8,4 bis 14°dH)
  • Harter Härtegrad: > 2,5 Millimol Calciumcarbonat je Liter (> 14°dH)

Mit einem Teststreifen können Sie die Wasserhärte in Ihrem Haushalt bestimmen. Einen solchen Teststreifen können Sie bei Amazon oder in der Apotheke kaufen. Den Wasserhärtegrad Ihres Haushalts und Ihrer Region können Sie auch auf der Website des jeweiligen Wasseranbieters erfahren. Alternativ können Sie beim Wasserversorger anrufen, um den Wert für Ihre Region zu erfahren.

Wie schlimm ist hartes Wasser?

Vielen Menschen befürchten, dass Leitungswasser ungesund ist, Sie trinken daher bevorzugt Mineralwasser. Andere ziehen Leitungswasser vor und verzichten so auf das Kästen schleppen. Leitungswasser ist zudem deutlich preisgünstiger als Mineralwasser. Hartes Wasser schadet der Gesundheit jedoch nicht, es ist sogar nährstoffreicher als Mineralwasser. Allerdings scheidet der Körper diese zusätzlichen

Nährstoffe wieder aus. Beim Duschen oder Wäsche waschen macht sich hartes Wasser allerdings langfristig bemerkbar, denn Sie benötigen mehr Shampoo, Waschmittel und Spülmittel. Zumindest dann, wenn sie dieselbe Wirkung, wie bei weichem Wasser erzielen wollen.

Kalkhaltiges Wasser erhöht außerdem den Energieverbrauch. Aufgrund des harten Wassers kommt es zudem schneller zu verkalkten Duschköpfen und Wasserhähnen. Dennoch gilt: Auch hartes Wasser können Sie bedenkenlos trinken.

Wasser entkalken mit Filter: Die besten Wasserentkalker

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um das Wasser zu entkalken. So gibt es unterschiedliche Filter für den Wasserhahn, für den Tisch oder für das ganze Heim.

Wasserfilter für den Tisch

Mit einem Tischwasserfilter können Sie ganz einfach Zuhause den Kalk aus Ihrem Trinkwasser filtern. Dies funktioniert mithilfe von Aktivkohle und Ionenaustauschern. Ein Tischwasserfilter entfernt außerdem nicht nur Kalk, sondern auch Chemikalien wie Metalle und Chlor aus dem Trinkwasser. Kaufen können Sie den Tischwasserfilter in Bau- und Elektromärkten oder online, die Kartuschen müssen sie allerdings regelmäßig wechseln.

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Kalkfilter für den Wasserhahn

Ein gut geeigneter Wasserentkalker ist auch der Wasserhahn-Filter, Sie können ihn direkt an den Wasserhahn anschließen. Zwar hat dieses bereits Trinkwasserqualität. Allerdings bleiben immer Rückstände im Wasser und auch Wasserwerke können bestimmte Schadstoffe nicht komplett herausfiltern. Zumal das Wasser auf dem Weg zum Hausanschluss auch häufig durch verunreinigte Rohre verschmutzt wird.

Bei hartem Wasser und für die Zubereitung von Babynahrung empfiehlt sich daher ein Kalkfilter für den Wasserhahn. Das Wasser wird frischer und belebender und der Kalkanteil reduziert. Allerdings sollten Sie auch in regelmäßigen Zeitabständen Ihren Wasserhahn entkalken.

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Professionelle Filteranlage für Zuhause

In Regionen mit besonders hoher Wasserhärte lohnt sich die Anschaffung einer Wasserfilteranlage. Sie können die Filteranlage direkt am Wasseranschluss installieren. Ein intelligentes Filtersystem befreit das Wasser von Kalk und Verunreinigen.

Wie kann man Wasser entkalken : Schritt-für-Schritt- Anleitung

Ist das Wasser entkalken durch Abkochen möglich? Ja, das ist möglich, empfiehlt sich jedoch vorrangig bei kleinen Mengen. Doch es gibt noch viele weitere Möglichkeiten. So können Sie beim Wasser entkalken Hausmittel verwenden, zum Beispiel Natron. Auch mit einem Wasserfilter können Sie Kalk aus dem Trinkwasser entfernen.

Wasser entkalken im Wasserkocher

Wasser entkalken mit Wasserkocher scaled e1604591571467

Besonders schnell können Sie ihr Wasser entkalken durch Abkochen im Wasserkocher. Diese Methode eignet sich vor allem für kleine Wassermengen.

  1. Befüllen Sie hierfür den Wasserkocher mit Leitungswasser.

  2. Lassen Sie das Wasser aufkochen.

  3. Gießen Sie das Wasser nach dem automatischen Abschalten in einen Topf.

  4. Lassen Sie es nun abkühlen.

  5. Geben Sie das abgekochte Wasser nun durch einen Kaffeefilter ein zweites Mal in den Wasserkocher. Gelöste Kalkteilchen werden jetzt herausgefiltert.

Wasser entkalken im Wasserkocher

Wasser entkalken mit Natron

Hausmittel wie Backpulver helfen in zahlreichen Situationen. Sie können zum Wasser entkalken Natron verwenden, dies ist eine sparsame und unkomplizierte Methode. In der Waschmaschine können Sie alternativ Waschsoda für kalkarmes Wasser verwenden.

Schritt 1: Geben Sie eine Messerspitze Backnatron in das Wasser und kochen Sie es auf.

Schritt 2: Filtern Sie die Kalkteilchen mit einem Kaffee- oder Teefilter hinaus.

Wasser enthärten

Für die Wasserenthärtung und um Wasser zu entkalken im eigenen Haus, können Sie spezielle Anlagen nutzen. Wasserenthärtungsanlagen eignen sich vor allem für Regionen mit besonders kalkhaltigem Wasser und erleichtern den Haushalt. Mit einer Enthärtungsanlage lässt sich auch sehr hartes Wasser weich machen.

Destillieranlagen

Mit einem Destilliergerät können Sie ihr Wasser selbst destillieren. Destillieranlagen funktionieren wie ein Wasserkreislauf. Das Wasser verdunstet und kommt zurück als gereinigter Niederschlag. Das destillierte Wasser, enthält so gut wie keine Schadstoffe mehr. Eine solche Anlage können sie sogar selbst bauen oder in einem Elektromarkt kaufen.

Umkehrosmose-Filter

Umkehrosmose-Filter sind besonders beliebt, um Leitungswasser aufbereiten zu können. Die Filter sollen die Wasserqualität deutlich verbessern, zählen allerdings auch zu den teuersten Produkten. Die Filter verfügen über eine einseitig- durchlässige Trennwand und filtern Schadstoffe wie Schwermetalle heraus. Das Filtersystem kann auch mit weiteren Filtern kombiniert werden.

Ionentauscher

Bei Ionentauschern werden dem harten Wasser die Kalzium- und Magnesiumionen entzogen und stattdessen Natriumionen zugesetzt. Die Ionen werden sozusagen ausgetauscht. Moderne synthetische Ionentauscher werden neben der Enthärtung und Entmineralisierung des Wassers auch für die Entkarbonisierung und Entsalzung genutzt.

Wasserenthärtung durch Elektroden

Bestimmte Wasserenthärtungsanlagen arbeiten auch mit Elektroden. Hierbei wird die Spannung immer wieder verändert, es kommt zur Bildung von Kalkkristallen, die sich gut entfernen lassen.

Wasserenthärtung durch Magnetfeld

Bei der Wasserenthärtung mit Magnet wird ein Magnetfeld erzeugt, welche die Bildung und Ablagerung von Kalk verhindern soll. Eine Wirksamkeit dieser Methode ließ sich allerdings kaum nachweisen.

Wasserenthärtung durch Waschmittel

Alle Waschmittel enthalten auch einen Wasserenthärter. Allerdings neigt der Verbraucher zu Überdosierung in der Waschmaschine, denn oft ist gar nicht so viel Enthärtungsmittel notwendig. Ein separate Wasserenthärter ist sinnvoller und enthärtetes Wasser spart Waschmittel und Energie.

Ist Leitungswasser ungesund?

Leitungswasser in Europa unterliegt strengen Richtlinien. Es gilt daher als bedenkenloses Trinkwasser. Doch darf man auch sehr kalkhaltiges Wasser trinken, oder sollte man das Leitungswasser entkalken?

Viele Menschen scheuen sich davor, das kalkhaltiges Wasser zu trinken. Hartes Leitungswasser ist aber grundsätzlich nicht schädlich für den Menschen, Kalk im Trinkwasser kann sogar der Nahrungsergänzung dienen. Denn es besteht aus Kalzium und Magnesium. Zum Teil enthält Leitungswasser sogar mehr Mineralstoffe als Mineralwasser. Allerdings scheidet der Körper die Mineralstoffe wieder aus.

In vielen anderen Ländern sollten Sie Leitungswasser allerdings nicht trinken. Gerade an Urlaubsorten ist es nicht immer sicher, ob das Leitungswasser Erreger enthält. Ist die Wasserhygiene unklar, dann sollten Sie das Wasser abkochen, chemisch desinfizieren oder filtern. Als sehr sicher gilt eine Kombination aus Desinfektion und Filterung, im Anschluss sollte das Wasser konserviert werden.

Eine Verkalkung im Körper hat im Übrigen nichts mit verkalktem Wasser zu tun. Eine Arteriosklerose, wie sie in der Medizin bezeichnet wird entsteht durch die Schädigung von inneren Gefäßwänden. Das Trinken von Leitungswasser kann jedenfalls keine innere Verkalkung auslösen.

Ist destilliertes Wasser giftig?

Der Mythos, dass destilliertes Wasser nicht getrunken werden soll, hält sich hartnäckig. Doch diese Überlieferung ist längst widerlegt. Destilliertes Wasser gilt sogar als noch reiner und optimaler als Leitungswasser oder Quellwasser. Es ist frei von Verunreinigen, Spurenelementen und Mineralien und somit in jeglicher Hinsicht ungiftig.

Quellen und weitere Links:

Bildnachweis: ©Unsplash

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