Ein blauer Fleck folgt nach einer Verletzung: Was nun?

Was sind eigentlich blaue Flecken?

Blutergüsse entstehen, wenn eines oder mehrere Blutgefäße sich, beispielsweise bei einem Stoß, verletzen und dabei reißen. Dadurch tritt das Blut aus den Gefäßen und sammelt sich in den Hohlräumen oder im Gewebe eines Körpers an.

Typische Symptome sind auch Schwellungen und Schmerzen an der betroffenen Stelle.

In der Medizin bezeichnet man blaue Flecken als Hämatom. Das Wort stammt aus dem Griechischen und bedeutet so viel wie „Blut Hieb“.

Je nach betroffener Stelle am Körper bezeichnet man die Hämatome auch unterschiedlich. Zum Beispiel wird ein Bluterguss am Gelenk als Hämarthros bezeichnet. (Arthros steht für das „Gelenk“)

Wie entstehen blaue Flecken? 

Die häufigste Ursache für einen blauen Fleck ist, wenn man beim Sport stürzt oder einen Schlag abbekommt.

Doch auch schon bei leichten Stößen an einer Kante oder an sonstigen Gegenständen kann man sich schon einen Bluterguss zuziehen. Abhängig ist ein blauer Fleck davon, wie sehr sich eine Person stößt und wie tief die Blutgefäße dabei reißen.

Sitzt die Verletzung nicht so tief, dann ist der blaue Fleck auch kaum zu sehen. Dafür kann es hingegen vorkommen, dass der kaum sichtbare blaue Fleck dennoch sehr schmerzhaft ist.

Sprich ist die Ursache für einen blauen Fleck das Reißen der Blutgefäße. Die Blutgefäße wiederum lassen das Blut dann in die Körperhohlräume eindringen. Dadurch bekommt man letztendlich den „blauen Fleck“.

Warum sind viele Menschen anfälliger für blaue Flecken?

Finger mit blauem Fleck
Es hängt von vielen Faktoren ab, wie oft Blutergüsse entstehen. (Bildquelle: Markus Spiske, unsplash.com)

Sie haben sich bestimmt mal gefragt „Wieso habe ich denn schon wieder einen blauen Fleck“? Oder „Wo kommt denn dieser blaue Fleck eigentlich her“?

Hierfür gibt es mehrere Gründe. Das blaue Flecken bei manchen schneller entstehen liegt meist:

  • am Geschlecht
  • am Alter
  • an der Einnahme von Medikamenten
  • an einer Blutgerinnungsstörung

Geschlecht

Bei Frauen ist das Bindegewebe deutlich dünner als bei Männern. Dadurch sind Frauen anfälliger bei leichten Stößen, Blutergüsse zu erhalten.

Deswegen entstehen oft Blutergüsse, die man nicht nachvollziehen kann. Ein leichter Stoß reicht und der blaue Fleck bildet sich.

Somit nimmt man nicht bewusst wahr, dass es zu einer Verletzung gekommen ist. Deshalb ist das Bindegewebe ein Grund, warum Frauen schneller und mehr Blutergüsse bekommen als Männer.

Alter

Durch das Altern eines Menschen altert auch das Bindegewebe eines Menschen. Sie ist nicht mehr so stark wie in jungen Jahren und wird von Jahr zu Jahr dünner.

Dementsprechend ist auch im Alter der Körper anfälliger für Blutergüsse. Dennoch ist es von Körper zu Körper unterschiedlich.

Manche Menschen altern schneller und manche eben weniger.

Wundern Sie sich aber nicht, wenn bei Ihnen im hohen Alter öfter Blutergüsse entstehen.

Einnahme von Medikamenten

Durch die regelmäßige Einnahme von bestimmten Medikamenten können blaue Flecken schneller entstehen.

Das liegt daran, dass bestimmte Medikamente ein dünneres Bindegewebe verursachen. Das entsteht vor allem bei Medikamenten mit einem höheren Kortisongehalt.

Sollten Sie solche Medikamente einnehmen, dann erkundigen Sie sich bei Ihrem Hausarzt.

Blutgerinnungsstörung

In wenigen Fällen ist es schon vorgekommen, dass eine Blutgerinnungs- oder Durchblutungsstörung für einen Bluterguss verantwortlich ist.

Grund hierfür ist eine kleinere Anzahl an Blutplättchen, die im Körper vorhanden ist.

Sollten Sie immer wieder und ohne wirklich nachvollziehbaren Grund einen Bluterguss erhalten, dann sollten Sie hier unbedingt Ihren Hausarzt aufsuchen.

Wie lange bleiben blaue Flecken sichtbar?

Wann blaue Flecken dann wieder verschwinden ist immer davon abhängig, wie stark die Verletzung im Blutgefäß ist. Es kann sein das der Bluterguss nach wenigen Tagen wieder verschwindet.

Doch es kann auch vorkommen, dass ein blauer Fleck mal für 1 bis 2 Wochen sichtbar ist. Ist dies der Fall, dann handelt es sich hierbei um eine sehr starke Verletzung.

Bei so einer Verletzung kann man auch sehr gut den Farbverlauf eines blauen Flecks beobachten. Denn ein blauer Fleck bleibt nun mal nicht immer blau.

Der Farbverlauf entsteht beim Heilungsprozess durch verschiedene Farbstoffe, wobei der Körper das Blut in den Hohlräumen abbaut.

Deshalb ist die Dauer eines Blutergusses relativ schwer zu bestimmen, aber durch den Farbverlauf ziemlich gut zu erahnen. Der Verlauf eines Blutergusses erfolgt meist in folgender Reihenfolge:

  1. Nach der Verletzung verfärbt sich ein Bluterguss erstmal in einer bläulichen und rötlichen Mischung, zu einem lila-ähnlichen Farbton.
  2. Nachdem die lila Mischung entstanden ist, verfärbt sich der Bluterguss langsam zu einem grünlichen Farbton.
  3. Nach geraumer Zeit geht die grüne Farbe in einen gelblichen Stich über.

Ist Ihr blauer Fleck irgendwann zu einem gelblichen Fleck geworden, dann können Sie davon ausgehen, dass dieser bald weg ist.

Dennoch sollten Sie beachten, dass ein Bluterguss auch mal länger als 1 bis 2 Wochen andauern kann. Da kommt es dann auf die Größe und tiefe des Blutergusses an.

Die richtige Behandlung von blauen Flecken

Erste Hilfe bei blauen Flecken
Um keinen Arzt aufsuchen zu müssen, ist die richtige Behandlung eines blauen Flecks sehr wichtig. (Bildquelle: Zhen Hu, unsplash.com)

Wichtig ist beim Entstehen eines blauen Fleckes, diesen direkt zu behandeln. Im Anschluss daran sollten Sie dann die Flecken richtig behandeln.

Die Behandlung kann sich dann schon mal über mehrere Wochen ziehen.

Doch es gibt Unterschiede bei der ersten Behandlung direkt nach der Verletzung und für die Behandlung danach.

Erstbehandlung

Sie haben sich beim Sport oder bei sonstiger Aktivität verletzt und rechnen mit einem Bluterguss? Dann wenden Sie die PECH-Regel an.

  • P: steht für Pause! Sollten Sie sich anstoßen oder einen Schlag abbekommen, dann beenden Sie jegliche Aktivität. Der Schmerz wird in diesem Fall schon stark genug sein. Durch das
  • E wie Eis! Sie sollten die betroffene Stelle möglichst direkt nach der Verletzung kühlen. Zum einen lindert es den Schmerz und zum anderen verringert es die Einblutung. Achten Sie dabei, dass Sie die betroffene Stelle nicht frieren. Deshalb sollten Sie die Kühlmittel nie direkt auf die Haut legen, sondern vorher mit einem Tuch überdecken.
  • C wie Compression! Um Druck auf die Verletzung auszuüben, müssen Sie eine Kompression drumherum legen. Dadurch verhindern Sie, dass sich die Schwellung ausbreitet. Hierfür können Sie einen einfachen Druckverband um die betroffene Stelle anbringen.
  • H für Hochlagern! Sie sollten unbedingt die betroffene Stelle hochlagern. Damit kann man Flüssigkeitsansammlungen abbauen und die Blutzufuhr verringern. Dadurch kann sich letztendlich die Schwellung nicht weiter ausbreiten.

Nachbehandlung

  1. Bei kleinen Verletzungen kann gegen blaue Flecken, eine Salbe sehr gut wirken. Dafür empfiehlt sich vor allem eine Arnika Kühlsalbe. Diese Salbe zieht zunächst in die Haut der betroffenen Stelle gut ein. Anschließend sorgt sie dafür, dass sich die Blutung nicht weiter ausweitet und behandelt die Verletzung direkt an der betroffenen Stelle. Allgemein haben Salben die Arnika enthalten eine entzündungshemmende, schmerzlindernde und abschwellende Funktion.
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  1. Nachdem dann ein paar Tage vergangen sind und sich die Schwellung beruhigt hat, können Sie warme Umschläge drauflegen. Warme Umschläge steigern zum einen die Durchblutung. Zum anderen kann man dadurch Blutgerinnsel an der betroffenen Stelle schneller abbauen. Legen Sie dafür einfach warme Umschläge um die Körperstelle an dem sich das Blutgerinnsel gebildet hat. Wichtig ist hierbei nur, dass man bei der ersten Behandlung zunächst kühlt und im Anschluss erst wärmt. Niemals umgekehrt!

Hausmittel gegen blaue Flecken

Es gibt viele Hausmittel, die Sie definitiv in Ihrem Hausmittel finden und die gegen blaue Flecken wirksam sind. Dazu gehören unter anderem Bananen, Zwiebeln und viele mehr. Wie sie mithilfe der Hausmittel die blauen Flecken entfernen können, erfahren Sie gleich hier.

Vorbeugung von blauen Flecken

Sollten Sie anfälliger für blaue Flecken sein und möchten dem von Beginn an entgegenwirken, dann sollten Sie unbedingt vorbeugen.

  • Vitamine: Wenn sie Blutergüsse vermeiden wollen, dann müssen Sie auf eine gute Ernährung achten. Vitamine sorgen für ein stärkeres Bindegewebe an der Haut. Dabei können Sie hauptsächlich auf Eisen und Vitamin C zählen. Vitamin C ist viel in Obst und Gemüse vorhanden während Eisen viel in Fleischprodukten vorhanden ist. Denn Vitamin C fördert eine verbesserte Eisenaufnahme.
  • Belastung verringern: Sollten Sie anfällig für blaue Flecken sein, dann sollten Sie auf die Belastung achten. Eine Überbelastung kann dafür sorgen, dass sich viele Hämatome bilden. Deshalb sollten Sie beim Sport oder bei der Arbeit darauf achten, dass Sie Ihren Körper nicht zu sehr belasten. Bei häufigen Blutergüssen sollten Sie auf zu viele Saunagänge und zu heißes duschen verzichten.

Wann sollte ich mit einem blauen Fleck zum Arzt?

Wichtig ist zu einem die betroffene Stelle am Körper. Normalerweise sollten Blutergüsse ungefährlich sein, doch im Kopfbereich und an Gelenken können Hämatome schädlicher sein.

Wenn ein Bluterguss einfach nicht verschwinden möchte ist das meist ein Anzeichen dafür, dass etwas nicht stimmt. Es kann ein Symptom für verschieden Krankheiten sein.

Ein besonders großer und auffälliger Bluterguss kann auch schon gefährlich sein.

Deshalb sollten Sie bei langanhaltenden und auffälligen Blutergüssen lieber einen Hausarzt aufsuchen.

Weitere Artikel:

Quellen und weitere Links:

  • https://focus-arztsuche.de/magazin/krankheiten/orthopaedie/was-ist-ein-bluterguss-und-wie-laesst-er-sich-behandeln
  • https://www.fitforfun.de/beauty/pflege/haut_straffen/blaue-flecken-sos-tipps-gegen-bluterguesse_aid_9715.html
  • https://www.akademie-sport-gesundheit.de/lexikon/pech-regel.html

Bildnachweis: ©Unsplash

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